Phasen des motorischen Lernens

Dauer: mindestens 6 Wochen bei täglichem Training!


1. Phase der Grobmotorik

 

  • schlechte intra- und intermuskuläre Koordination
  • übermäßiger oder fehlender Krafteinsatz
  • Es werden mehr Muskeln aktiviert, als für die Bewegung notwendig sind.
  • Muskelfasern wechseln sich nicht nacheinander ab = muskuläre Verspannungen.
  • man muss sich auf die Bewegungsabläufe konzentrieren (bewusstseinspflichtig)


 

2. Phase der Feinmotorik

 

  • ökonomischer Krafteinsatz
  • feindifferenzierte Reizaufnahme und Verarbeitung
  • im motorischen Gedächtnis sind schon viele Bewegungsfertigkeiten
  • gespeichert (Bewegungen werden weniger bewusstseinspflichtig)
  • Verbesserung der intra- und intermuskulären Koordination
  • erlernen der Vorinnervation

 

3. Phase der variablen Verfügbarkeit

 

  • automatisierte Bewegungsabläufe
  • man muss sich nicht mehr auf die Bewegungsabläufe konzentrieren

  (nicht bewusstseinspflichtig, über extrapyramidale Bahnen)

  • gute intra- und intermuskulären Koordination weniger muskuläre

Verspannungen

  • Vorinnervation erlernt

 

 

Begriffserklärung:

 

intra-muskulär = innerhalb des Muskels

z.B. für eine Haltearbeit des Körpers wird nicht die ganze Muskelkraft benötigt, sondern nur einige Muskelfasern. Damit nicht immer die gleichen Fasen arbeiten müssen, wechseln sie sich untereinander ab = intramuskuläre Koordination.

 

inter-muskulär = zwischen den Muskeln

Ist das Zusammenspiel zweier entgegengesetzt arbeitender Muskeln, zieht der Eine, muss der Andere locker lassen.

 

Vorinnervation

Bei chronischen Rückenschmerzen ( nach 8-10 Wochen ), oder nach Bandscheibenvorfällen geht dem Patienten die Vorinnervation (20 msec) verloren.

Die Muskulatur wird erst aktiviert, wenn die Belastung schon da ist.

 

z.B. Jemand wirft Ihnen einen Medizinball zu. 20 Millisekunden, bevor Sie den Ball

fangen, werden die Muskeln angespannt und stabilisieren den Körper. 

 

extrapyramidale Bahnen

leiten unwillkürliche Bewegungen  (man denkt nicht darüber nach)

Diese Bahnen müssen aber erst „eingefahren“ werden z.B. ein Feldweg wird zur Autobahn durch wiederholtes motorisches Lernen.

 

  

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